In einem alten Artikel habe ich gezeigt, wie man HTTP 2.0 bzw. SPDY unter Apache2 zum Laufen bekommt. Die vergangenen Tage war ich mit dem Umzug des Servers beschäftigt und bin auf dem neuen Server auf Nginx (gesprochen: Engine X) umgestiegen. Da meine Versuche unter Apache ziemlich gescheitert sind und ich das Modul wieder deinstallieren musste, habe ich mich gefragt, ob dies unter dem jüngeren Webserver vielleicht besser funktioniert.
Erstmal war ich erstaunt darüber, dass das Modul SPDY direkt im Core enthalten ist und ganz leicht aktiviert werden kann. Man muss nämlich nur im Server-Block folgendes abändern:
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server { listen 443 ssl spdy; listen [::]:443 ssl spdy; ... } |
Dies kann in einer virtual Host oder aber in der default gesetzt werden. Nach einem Neustart des Webservers ist das SPDY-Modul sofort geladen und einsatzbereit. Leider ist unter Ubuntu 14.04 LTS nur die Nginx-Version 1.4.6 verfügbar und somit ist nur SPDY in der Version 2 installiert. Dies bringt leider kaum einen Effekt, da beispielsweise die Version im aktuellen Firefox gar nicht mehr unterstützt wird. Zum Glück lässt sich unter Ubuntu die Nginx-Version durch ein hinzugefügtes PPA ganz leicht auf Version 1.7.10 anheben. Dies funktioniert wie folgt:
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add-apt-repository ppa:nginx/development apt-get update apt-get install nginx |
nginx -v
sollte nun „nginx version: nginx/1.7.10
“ ausgeben. Solltet ihr nun das Problem haben, dass eure Seiten nur noch weiße Seiten zurückliefen, so liegt dies daran, dass sich die Parameter geändert haben, mit denen ihr euer PHP-FPM bzw FastCGI befeuert. Einfach include fastcgi_params;
durch include fastcgi.conf;
ersetzen.
Auf SPDY testen könnt ihr euren Webserver dann hier.
Ich muss sagen, ich bin bis jetzt begeistert von der Stabilität und heilfroh meinen Webserver gewechselt zu haben, auch wenn es erstmal etwas schwer ist, sich in die neue Konfiguration von Nginx einzuarbeiten.